Wer brachte den Kaffee nach Neapel ? Eine Österreicherin ! Mai 05, 2024 | in Allgemein, Blog In Neapel ist der Espresso ein Nationalheiligtum, am besten gemeinsam mit einem Cornetto genossen.Hier die sehr interessante Geschichte dahinter:Marie Antoinette und ihre Schwester Maria Carolina, Töchter von Kaiserin Maria Theresia, waren sozusagen die “Influencerinnen” ihrer Zeit. Die eine heiratete nach Frankreich, Maria Carolina (1752-1814) nach Neapel. Dort kannte man zwar die Kaffeebohne , aber das Getränk wurde von den katholischen Geistlichen in Neapel als “Teufelstrank” abgelehnt. Und schwarz als Farbe brachte sowieso Unglück – wie schwarze Katzen. Bis zur Ankunft von Maria Carolina 1768 in Neapel war Trinkschokolade DAS Getränk des Adels, was sich nun schnell ändern sollte. Die Königin war bereits in Wien mit dem Kaffeegenuss vertraut gewesen. Bei einem ihrer rauschenden Feste im königliche Palast von Caserta ließ sie in einem eigenen Raum Getränke zubereiten und Lakaien servierten den Adeligen 1771 zum Mal Kaffee. Eine junge englische Adelige, Lady Anne Miller, berichtet in Briefen über dieses historische Ereignis: die erste “Bar” auf süditalienischem Boden ! Das Wiener Kipferl , war die ideale Kombination dazu : in Frankreich wurde es als “Croissant” bekannt, in Italien als “cornetto” (=Hörnchen, diesmal glücksbringend ). Nach wenigen Jahren war die Kombination von Kipferl und Kaffee auch bei der Bürgerschicht Neapels sehr beliebt und das erste Kaffeehaus wurde in der Villa Lucia am Vomero eröffnet. Das berühnteste Kaffeehaus von Neapel ist das “Gambrinus“, das 1860 eröffnet wurde. Es erfreut sich auch heute noch größter Beliebtheit. Der Präsident der Republik Italiens frühstückt traditionell jeden 1. Jänner des Jahres im “Gambrinus”… Im Gegensatz zum Wiener Kaffee, der aus 100% Arabicabohnen gebraut wurde, gab man in Neapel einen Anteil Robustabohne dazu, damit der Kaffee eine cremigere Konsistenz bekam. Denn diese war man von der Trinkschokolade gewohnt. In Neapel wurden die Bohnen sehr stark geröstet. Dadurch bekam der Kaffee ein intensiveres Aroma, das auch heute noch ein Merkmal des Espresso in Neapel ist. In diesem Sinne: Prendiamoci un caffè ! 😉